Die Glocken der Pfarrkirche
Vor dem I. Weltkrieg hingen 3 Glocken im Turm. Die „Große“ war 67 cm hoch und hatte 89 cm Durchmesser. Die „Mittlere“ war 60 cm hoch und hatte 78 cm Durchmesser. Die „Kleine“ war 43 cm hoch und hatte 58 cm Durchmesser. Sie wurden 1874 gegossen und das Geläute war sehr harmonisch.
Gegen Kriegsende, im Sommer 1917, fand in Kümmersbruck die unglückselige Glockenbeschlagnahme statt. Die Lengenfelder mussten von ihren 2 Glöckchen ebenfalls eine abliefern, ersetzten sie aber wieder während der Inflation mit einer 11/2 Zentner schweren. Sie kostete 15 Zentner Roggen.
Am Donnerstag, den 29. April 1926 mittags 12 Uhr wurden für Kümmersbruck 2 neue Glocken mit 8 und 12 Zentner in Regensburg bei der Fa. Hamm gegossen. Bis die Glocken an Ort und Stelle im Turm waren, kosteten sie 5056,45 RM.
Am 7. Mai wurden die Glocken im Dom zu Regensburg geweiht, die „Grosse“ dem hl. Antonius, die „Mittlere“ dem hl. Josef. Die „Kleine“ trägt die Aufschrift: „Ave Maria, gratia plena“.
P. Grießbacher, Regensburg, gab folgendes Gutachten über die Glocken ab.:
Die vorhandene alte Glocke (sie war früher die „Zweite“ und beim neuen Geläut wurde sie die „Kleine“) hat den allerdings nicht genügend verbürgten Schlagton c‘‘ ¼. Durch den Hinzuguss der neuen 2 Glocken mit den Schlagtönen a‘ ¼ und g‘ ¼ ist das Gloria-Motiv hergestellt. Guss – Form – Ornamentik – Bilder und Inschriften sind tadellos sauber, auch tonlich sind sie Meisterwerke von ausgeglichener Harmonie.
12 Ztr. 8 Ztr. 5 Ztr.
g‘ 1/4 a‘ ¼ c‘‘ ¼
Am 11. Mai 1926 läuteten zum erstenmal die neuen Glocken.
Auszug aus der Chronik der Pfarrei
Alfons Keuchl, 12.04.1974
Aus Miteinander II/2004
Inschriften der Glocken
- Ave Maria gratia plena. Dominus tecum. Benedicta tu in mulieribus (Gegrüßest seist Du Maria, voll der Gnade. Der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen).
- Sancte Antoni ora pro nobis. G. Hamm Ratisbonensis me fudit MCMIL. (Heiliger Antonius bitte für uns. G. Hamm, Regensburg, hat mich gegossen).
- …Ratisbonensis me fudit. Sancta Maria ora pro nobis.
Aus Miteinander II/2004