Totenhügel

  • Warum nennen ihn die Bürger so ?
  • Woher kommt der Name ?
  • Welche historische Erklärung gibt es ?

Ortsteil Kümmersbruck, 175-00 m südöstlich der Kirche von Kümmersbruck. Ehemals vielleicht mehrere Grabhügel. Flurk. NO 62-10 Fundstellen-Nr. 657/18

1909 entdeckte der Heimatforscher A. Dollacker etwa 175 m südöstlich der Kümmerbrucker Kirche drei in einer Reihe liegende flache Hügel, die er als mögliche Grabhügel ansprach, wenig später noch weiter 125 m südwestlich einen sehr großen Einzelhügel mit 20 bis 30 m Durchmesser. 192 wurde der westliche Hügel der Dreiergruppe durch einen Steinbruch angeschnitten, wobei sich herausstellte, dass es sich bei dem vermeintlichen Hügelgrab um eine natürliche Felsformation handelte. Bei dieser Gelegenheit revidierte Dollacker auch seine Beurteilung des großen Einzelhügels, im Volksmund „Totenhöbel“ genannt, und ging auch hier von einer natürlichen Erhebung aus. Im Jahr 1954 besuchte A. Stroh den großen Hügel, konnte aber von den zwei verbliebenen Hügeln der Dreiergruppe keine Spur mehr finden. Der „Totenhöbel“ liegt jetzt in einer kleinen Parkanlage unmittelbar westlich von Neubauten. Für einen Grabhügel erscheint die Erhebung tatsächlich sehr groß. Auch sind keinerlei Anzeichen von etwaigen Steineinbauten, die man in diesem Fall erwarten würde, zu erkennen.

Anton Dollacker (* 1. Juni 1862 in Amberg; † 24. September 1944 in Amberg) war ein bayerischer Jurist und Heimatforscher. Dollacker wurde als Sohn des Landgerichtsrats Georg Dollacker geboren. Nach Besuch des Gymnasiums in Amberg studierte er Recht an der Universität München und trat dann in den Justizdienst des Königreichs Bayern ein. Eingesetzt wurde er in der Verwaltung der Gefängnisse in Kaiserslautern, Nürnberg und Wasserburg am Inn. Nach Erreichen der Altersgrenze wurde er im Rang eines Oberregierungsrates pensioniert. Über seinen beruflichen Wirkungskreis hinaus erwarb sich Dollacker in seiner Heimatstadt große Verdienste um die Forschung zur Stadtgeschichte und die Geschichte der Oberpfalz von der Urzeit bis zur Gegenwart. Unter seiner Mithilfe konnten die Bestände des Stadtarchivs geordnet und erschlossen werden. Zeitgleich mit seinem Bruder Josef wurde er am 9. März 1934 zum Ehrenbürger von Amberg ernannt.

Frühgeschichtlicher Auszug aus der neuen Gemeindechronik.

Aus Miteinander II/2010