Kapelle in Moos

Kleinod in Moos

Die Chronik der Gemeinde bezeichnet die kleine Kapelle in Moos nicht zu Unrecht als das „Kleinod in Moos“. Es gehört seit 1909 der Ortsgemeinde, die es auch sogleich renovieren ließ. Eine weitere Renovierung erfolgte im Jahr 1967. Das genaue Alter des Kirchleins ist nicht bekannt, aber es gehörte sicher ursprünglich zum Schloss, das um 1738 von Franz Boslarn stark umgebaut und erneuert wurde. Möglicherweise wurde dabei auch die Dorfkirche mit errichtet. Darauf lässt das ursprüngliche Altarbild schließen, das den Tod des hl. Franz Xaver darstellte. Jetzt ziert den Altar ein Bild Mariens mit dem Jesuskind. Votivbilder bis zurück aus dem Jahr 1748 weisen hin auf eine Wallfahrt zu „Unserem Herrgott am Stock“, einer Figur des Heilands, der mit Ketten an eine Säule gebunden ist. Diese Kette hängt rechts vom Altar, gegenüber die Figur des auferstandenen Heilands. Das Patrozinium der Kirche am 15. August, Mariä Aufnahme in den Himmel, ist für die Dorfgemeinschaft in Moos ein herausragender Feiertag, der immer festlich begangen wird.

Werner Raab, Aus Miteinander II/2004


Acht Votivbilder sind noch erhalten (eine Aufstellung vom Jahre 1915 umfasste 13 Tafeln), datiert zwischen 1748 und 1764. Die Wallfahrt hatte sicher „nur“ lokale Bedeutung. Für uns sind diese Tafeln wertvolle Zeugnisse der Gläubigkeit unserer Vorfahren.: Sie versprachen ein Bild in die Kapelle, wenn ihre Sorgen um Mensch, Hof und Vieh einen guten Ausgang nahmen. Die Votivbilder enthalten die Namen der Stifter des Bildes (Ehepaar, Familie, Einzelne), ihren Wohnort (Moos, Gärmersdorf, Hiltersdorf) und die Jahreszahl der Gebetserhörung. Dargestellt sind die Stifter immer als Betende. Im oberen Drittel ist das Gnadenbild zu sehen, vor dem sie knien. („Heiland auf der Rast“, „Hl. Dreifaltigkeit“).

Helmut Süß, Aus Miteinander II/2004