Advents- und Weihnachtsfenster 2020

Hl. Abend – ER ist da!

Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen.

So zog auch Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt;
denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.

Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.

In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr.

Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.

Lukasevangelium, Kapitel 2, Verse 1-14

Geschichte: Die vier Lichter des Hirten Simon

Auf einem Feld hütet der Hirte Jakob und der Hirtenjunge Simon die Schafe von Abdon. In ihrer Herde ist auch ein kleines, schneeweißes Lamm.
Der Hirte Jakob, legt es dem Hirtenjungen Simon in die Arme und sagt:
Hier, du darfst unser kleinstes Lamm tragen. Hüte es gut!“

Simon freut sich und lässt das Lamm nicht aus den Augen.
Am nächsten Tag treibt Jakob die Schafe zusammen, um zu einer anderen Weide aufzubrechen. Auch Simon will helfen, Jakob aber sagt:
Bleib du nur hier sitzen und ruhe dich aus, der Weg ist noch lang.“

Simon setzt sich hin und schließt müde die Augen. Das Lamm kuschelt sich dicht an ihn. Auf einmal hört er fröhliche Musik. Ob er wohl träumt?

Als er erwacht, steht Jakob vor ihm und fragt: „Wo ist das kleine Lamm?“
Simon erschreckt. Eben lag das Lamm doch noch neben ihm.
Er springt auf und ruft nach dem Lamm. Er sucht überall. Vergeblich.
Komm, wir müssen die Herde heimtreiben“, sagt Jakob.

Traurig trottet Simon neben Jakob her. Wo war sein Lamm?
War ihm etwas zugestoßen? Was würde Abdon sagen?

Spät in der Nacht kommen sie endlich zu Hause an. Abdon ist sehr verärgert, als Simon erzählt, wie sein Lamm verloren gegangen ist.
Das ist doch alles Unsinn, was du mir da erzählst von einem wundersamen Traum“, schimpft Abdon. „Geschlafen hast du, statt aufzupassen!“
Sofort machst du dich auf den Weg und suchst das kleine Lamm!“

Jakob macht sich Sorgen um Simon und überlegt, wie er ihm helfen kann.
Er geht in seine Kammer und holt eine Laterne mit vier Lichtern.

Er sagt: „Behüte das Licht gut, dann wird es dir deinen Weg hell machen.“
Simon macht sich auf den Weg, um das Lamm zu suchen.

Auf einmal entdeckt Simon, dass sich hinter dem Felsen etwas bewegt.
Simon denkt an sein Lamm, und lockte es: „Komm, kleines Lamm, komm.“
Doch es erscheint ein großer, dunkler Mann.

Dieser sagt: „Hier ist dein Lamm nicht, aber es ist dort drüben gelaufen.“

Oh‘ danke“, ruft Simon und schenkt dem dunklen Mann ein Licht aus seiner Laterne. „Hier, nimm es. Es wird deinen Weg erhellen!“

Simon läuft weiter, und kommt an eine Höhle.
Aber anstelle seines Lammes war da ein Wolf! Simon bekommt Angst.
Aber der Wolf winselt und zeigt Simon seine Pfote. Sie ist verletzt.
Sofort verbindet Simon die Wunde mit seinem Taschentuch und stellt eines der Lichter neben den Wolf.

Das Licht soll dich wärmen. So wirst du schneller gesund“, sagt er zu ihm.

Simon sucht verzweifelt sein kleines, schneeweißes Lamm.
In der Stadt trifft er einen Bettler. Er bittet Simon um eine kleine Gabe.
Ich habe doch selber nichts“, sagt Simon.

Aber eines meiner Lichter kann ich dir geben. Es wird dich hell und warm machen.“

Müde und traurig geht Simon weiter. Er fragt alle Leute nach seinem Lamm.
Aber keiner hat es gesehen. Erschöpft setzt Simon sich an den Wegrand.

Plötzlich hört er wieder diese fröhliche Musik. Da entdeckt Simon einen Stall.
Er geht darauf zu und sieht sein verlorenes Lamm!

Komm näher“, sagt eine freundliche Stimme zu Simon. Josef winkt ihn zu sich. Dann sieht Simon das Kind. Simon ist so glücklich.

Es liegt auf Stroh ganz dicht bei seinem Lamm! Simon schenkt dem Kind sein letztes Licht. Sein Leuchten breitet sich aus und erfüllt den Stall mit festlichem Glanz.

Am Himmel strahlen die Sterne und ein froher Gesang klingt weit hinaus auf die Felder.