Wort zur gegenwärtigen Situation

Kümmersbruck – im März 2020

Liebe Pfarrangehörige von St. Antonius – St. Wolfgang,

der Corona-Virus hat uns in eine ziemliche Krise gebracht. Wir sehen wie global unsere Welt ist und auch wie verwundbar und wir werden nach der Krise sicher zu überlegen haben, wie wir mit uns und unserer Welt umgehen.

Jetzt ist die Zeit, dass wir alles tun, dass wir die Ansteckung mit dem Corona-Virus vermeiden und wir sind gefragt, wie verantwortungsvoll und vorsichtig wir mit unseren Mitmenschen umgehen.

Verantwortungsvoll handeln müssen auch die staatlichen Organe und die Kirche. Deshalb wurden bereits manche Regelungen getroffen, die für uns vielleicht nicht leicht zu verstehen sind, die aber unbedingt not-wendig sind. So sind alle Veranstaltungen auch in unserer Pfarrgemeinde abgesagt. Auch unsere Gottesdienste können nicht stattfinden und Bestattungen sind nur im kleinsten Kreis am Grab möglich.

Das sind schon große Eingriffe in unser kirchliches Leben, aber es ist eben not-wendig! Seien wir nicht leichtsinnig und zeigen wir in unserem persönlichen Verhalten, dass wir mündige verantwortungsbewusste Menschen und auch Christen sind, denn in dieser Zeit tut es auch gut, zu wissen, worauf wir unsere Hoffnung setzen und was uns durch den Glauben geschenkt ist.

Vielleicht „beschäftigen“ wir uns ja in diesen Wochen, wo wir etwas mehr Zeit haben, da vieles abgesagt ist, mehr mit unserem Glauben. Lesen wir einmal hinein in unsere Bibel, nehmen wir das Gotteslob her und beten wir die Laudes und die Vesper oder zünden wir einfach eine Kerze an und gönnen uns Stille und Minuten der Besinnung. Da gerade auch Gottesdienste entfallen, werden wir merken und spüren, was uns fehlt. Auch das darf sein aber wir brauchen nicht verzagen.

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit” (2. Timotheus 1,7). sagt Paulus und so dürfen wir – anders als sonst – unseren Glauben leben und aus diesem Glauben auch besonnen und rücksichtsvoll handeln. Denken wir an die Menschen, die durch den Virus gefährdet sind, denken wir an jene, die durch den Virus in eine wirtschaftliche Krise gekommen sind, an jene auch, die Angst haben und denken wir an jene, die unsere Hilfe beim Einkaufen benötigen.

Von Thomas Morus stammt folgender Gebetsgedanke: Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Gehen wir zuversichtlich in die kommende Zeit – innerlich vorbereitend auf Ostern – und lassen wir uns in diesem Jahr – zuhause und ganz persönlich – von der Osterbotschaft treffen.

Ihr Pfarrer Wolfgang Bauer mit dem Seelsorgeteam