Bildbaum

Standort

Südwestlich von Köfering im Wald, am Westrand der Waldabteilung „Stadthammer Hübel“, auch genannt „Bei der dürren Tanne“.

Anlass

An gleicher Stelle stand früher ein „Bildbaum“, eine
alte Föhre mit einem Bild des St. Hubertus. 1931 wurde dann ein hölzerner Bildstock aufgestellt, der 1949 völlig erneuert und in den Jahren danach wiederholt renoviert wurde. Um die Erhaltung macht sich die Jägervereinigung verdient. Ursprünglicher Anlass für den Bildbaum soll eine Bluttat sein, die sich angeblich an dieser Stelle ereignet hat. Darüber gibt es zwei verschiedene Erzählungen.

1. Einmal wird berichtet, dass es hier im frühen 19. Jhdt. zu einer blutigen Begegnung zwischen einem Forstmann und einem Wilderer oder Holzfrevler gekommen sei, bei der der Forstmann den Tod gefunden haben soll.

2. Zum anderen wird folgende Geschichte erzählt: In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde an dieser Stelle ein Bauer von einem Forstgehilfen erstochen. Die Tochter des Bauern hatte sich gegen den Willen des Vaters dem Forstgehilfen – er hieß Hubertus – versprochen. Sie traf sich auch des öfteren mit ihrem Geliebten im nahen Wald. Eines Tages folgte ihr jedoch ihr Vater und stellte Hubertus zur Rede. Zwischen den Männern kam es zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf der Bauer plötzlich ein Messer zog. Der Forstgehilfe war jedoch schneller und der Bauer brach tödlich verletzt zusammen. Obwohl Hubertus seine Strafe abbüßte und dann mit der Tochter des Getöteten eine glückliche Ehe führte, fand er seinen inneren Frieden nicht mehr. Immer wieder soll er seither am Ort des Geschehens umherirren und nach seinem Schwiegervater suchen um sich noch mit ihm zu versöhnen.

Welche der beiden Erzählungen zutrifft, ist nicht mehr festzustellen. Es scheint aber festzustehen, dass es sich bei dem Bildstock um ein echtes Marterl handelt. Es ist unter den Namen “Hubertus-Marterl“, auch „Irrender Waidmann“ oder als „Umgehender Förster“ bekannt.

Auszug aus dem Büchlein: „Marterln und Bildstöcke in der Pfarrei Kümmersbruck“.
Verfasser: Werner Raab – Bilder: Werner Raab